Freyung | 10 Schüler werden zum Juli 2017 das "Zentrum für Geistige Entwicklung" am Freyunger Aufeld verlassen. Viele werden in die nahen Wolfsteiner Werkstätten wechseln. Einige streben aber auch eine Ausbildung am ersten Arbeitsmarkt an. Auch für sie konnten schon entsprechende Betriebspraktika gefunden werden - bei regionalen Handwerksbetrieben oder im Service-Bereich von Gaststätten.
"Wichtig ist", stellte die stellv. Schulleiterin Julia Lorenz fest, "dass die Jugendlichen eine Idee von der Berufswelt bekommen. Selbst erkennen was ihnen gefällt, was nicht." Oft sind es nicht die kognitiven und körperlichen Fähigkeiten, die einer Orientierung am 1. Markt im Weg stehen.
"Manchmal fühlen sich die jungen Leute mit ihrem besonderen Förderbedarf einfach im regulären Alltag als Außenseiter", weiß die Sonderpädagogin. "Nur in einem Miteinander kann Inklusion gelingen. Das kann man in der Realität nicht per Dekret erlassen!"
Seit vielen Jahren begleitet Julia Lorenz die Schulabgänger auf ihren Weg in den Beruf. Nicht nur die Schulabgänger des Caritas Förderzentrums verlangt dieser Übergang in den neuen Lebensabschnitt einiges ab. "Auch die Familien sind manchmal sehr verunsichert", so Lorenz. "Es kommt schon einmal vor, dass wir um eine Extra-Runde an der Schule gebeten werden. Aber hier ist entscheidend, sich an den jungen Menschen zu orientieren!"
Es gilt auch immer wieder neue Einsatzfelder zu erschließen. Im Augenblick werden Praktika-Einsätze im "Hauskeeping" in der Region ausgelotet.
Was tun, wenn der Berufswunsch aber nicht realistisch ist?
"Wir hatten den Fall, dass einer unserer Jungs unbedingt zur Polizei wollte", erinnerte sich Lorenz, "Um keine Frustration aufzubauen, braucht es viel Fingerspitzengefühl und ein eingespieltes Team von Eltern und Schule." - c m g
Bildunterschrift:
In den Wolfsteiner Werkstätten lernen die Schulabgänger von St. Elisabeth die vielfältigen Möglichkeit kennen: Hier Franziska Tauscheck (Näherei), Jonas Küblböck (Schreinerei) und Kay Kannenberg (Hauskeeping).
(Fotos: (c) Caritas FRG | Claudia Maria Grimsmann)