FRG | Der Arbeitskreis "Frühe Hilfen", der Eltern und Erziehungsberechtigte sowie Kinder und Jugendliche bei der Bewältigung individueller und familienbezogener Probleme unterstützt, hat sich im Landratsamt Freyung-Grafenau getroffen und gemeinsam an Maßnahmen und Unterstützungsleistungen für betroffene Kinder und Eltern in der Region gearbeitet.
Viele FRG-Institutionen im Gremium vertreten
Federführend verantwortlich für die Veranstaltung war das Familienbüro Koordinierende Kinderschutzstelle (KoKi), angesiedelt im Amt für Kinder und Familie. An dem Arbeitskreis, der sich zweimal jährlich trifft, wirken neben Behördenvertretern auch zahlreiche Netzwerkpartner aus verschiedenen Fachbereichen mit, wie zum Beispiel das Familienhilfswerk, die Caritas-Erziehungsberatung, interdisziplinäre Frühförderstellen, Schwangerschaftsberatungsstellen, Anbieter von Kursen für Schwangere und Eltern, Physiotherapeutinnen sowie die Kinderklinik Passau und viele weitere, heißt es in einer Mitteilung aus dem Landratsamt.
Eine fürsorgliche und liebevolle Erziehung bietet die Grundlage für eine gute und gesunde Entwicklung der Kinder. Aus ganz verschiedenen Gründen sind manche Eltern oder Elternteile nicht in der Lage, ihren Erziehungsanforderungen gerecht zu werden. Genau hier setzt der Arbeitskreis an, denn gerade in der frühen Phase des Aufwachsens ist es besonders wichtig, etwaige Belastungen und Risiken rechtzeitig zu erkennen. Aus diesem Grund ist das Konzept der Koordinierenden Kinderschutzstellen, das im Jahre 2009 vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales entwickelt wurde, ein wichtiges Instrument, um Gewalt und Vernachlässigung von Kindern zu verhindern und stattdessen schöne Momente und eine erfolgreiche Erziehung zu fördern.
Hilfen in Sachen Erziehung und Trennung
Im Rahmen des Arbeitskreises "Frühe Hilfen" hatten alle Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre Einrichtungen und Hilfsangebote vorzustellen. Die Leiterin der Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung in Freyung, Aloisia Rothenwührer, informierte über ihre Einrichtung und die Vielzahl an verschiedenen Unterstützungsangeboten. Die Caritas berät Hilfesuchende konkret sowohl bei der Lösung von Erziehungsfragen als auch bei Unklarheiten bezüglich Trennung und Scheidung. Die Unterstützung ist kostenfrei.
Vor allem für kleine Kinder ist eine Trennung der Eltern schwer zu verkraften, so dass diese oftmals eine besondere Begleitung und Unterstützung bei der Ausübung des Umgangs benötigen, wusste Rothenwührer zu berichten. Silvija Schönweitz-Prokschi, Mitarbeiterin in der Erziehungsberatung, betreut als Psychologin und Familientherapeutin viele Familien mit Babys und kleinen Kindern. Sie informierte über ihre Unterstützung bei der Betreuung von Kindern mit Regulationsstörungen.
Gerade dieser regelmäßige Austausch im Rahmen des Arbeitskreises "Frühe Hilfen" über die Fachdisziplinen hinweg ist wichtig, um den Ratsuchenden ein auf die jeweilige Lebenssituation abgestimmtes Hilfsangebot anbieten zu können. Ein Erfolg wird vor allem durch die Zusammenführung von Gesundheits- und Jugendhilfe gewährleistet.
Der Arbeitskreis "Frühe Hilfen" trifft sich im Herbst 2022 nächstmals, um kontinuierlich den Kinderschutz im Landkreis zu verbessern.